Zum Film
Die Idee, das Medium Film in eine Theateraufführung zu integrieren, hegten
wir schon lange. Längst zählen die modernen Medien wie Film, Photographie
und Video zum Theater von Heute, und daß nicht erst seit Bob Wissens "CIVIL
wars''. So faßten auch wir, begeisterte Filmfreaks und Kinogänger,
irgendwann den Entschluß, einen Film zu drehen, dessen Inhalt und Idee eigentlich
sogar schon lange vor dem Thema dieses Theaterstücks feststand. Allerdings
war dieses Unternehmen von vornherein mit einem riesigen Fragezeichen, diversen
Unklarheiten und etlichen Problemen verbunden , Das erste Problem, das sich uns
stellte, war die schwierige Aufgabe, die Leiter der Theater?AG von der unbedingten
Notwendigkeit dieses Films zu überzeugen. Ganz zu schweigen davon, die Lehrer
mit der Tatsache zu konfrontieren, daß wir sie als die Sponsoren dieses
Films auserwählt hatten. Nachdem wir diese Hürde genommen hatten, blieb
uns in unserer Not, das Soeben?Erreichte glattwegg wieder zu verlieren, nichts
anderes übrig, als die drei über die tatsächlichen Kosten dieses
finanziellen Abenteuers völlig im Ungewissen zu lassen. So war anfangs lediglich
die Rede von lächerlichen 150,? Kröten, welche sich allerdings zum beiderseitigen
Erstaunen im Nu verdoppeln sollten. Die nächsten Probleme, die wir zu lösen
hatten, waren, einen geeigneten Drehort sowie einen jeden zufriedenstellenden
Termin zu finden. Glücklicherweise erklärt sich ein unbesonnener und
ahnungsloser Lehrer, namens Ludger Reiberg bereit, uns sein Wochenendomizil, eine
ideale Wohnung auf Burg Vlatten, für ein paar Tage zu überlassen. Gesagt,
getan. Wir schnappten uns unsere Ausrüstung, bestehend aus einer Nizo.Super?8?Kamera,
drei Scheinwerfern, einem Photoapparat, Verlängerungskabeln, Stativen, einer
Nebelmaschine und verschiedenen anderen Geräten, fuhren zu viert (später
zu fünft) nach Vlatten, quartierten uns ein und fingen sogleich mit den Dreharbeiten
(zumeist von morgens 10 bis 23 Uhr abends) an. Der Ehrlichkeit halber müssen
wir gestehen, daß wir ja eigentlich nur ein sehr vages Grundgerüst
und ein paar Ideen, jedoch keinerlei Drehbuch hatten, weiches die Arbeit sicher
um einiges erleichtert hätte. Jedoch die frische Landluft und die stilechte
Umgebung einer uralten Burg inspirierten uns fortlaufend zu immer neueren und
waghalsigeren Einfällen und Variationen. Die Schwierigkeiten und Probleme
hörten hier in dieser Idylle jedoch alles andere als auf. So muß man
sagen, daß 300,-- Mark zwar eine ganze Stange Geld sind, ein einfaches Drauflosdrehen
allerdings nicht erlauben sondern es vielmehr erforderlich machen, jede einzelne
Szene, wie auch beim Theaterspielen, bis zum Wahnsinn vorher durch zu exerzieren.
Darüberhinaus stellten wir entgeistert fest, daß wir ein entscheidendes
50 m Kabel vergessen, teilweise das falsche Filmmaterial und auch sonst so manch
anderes wichtiges Requisit zu Hause gelassen hatten.
Der Zeitdruck und der Arger mit den adligen Burgbesitzern, denen unser Treiben
in Ihrem Schloßpark doch sehr sonderbar und mysteriös erschien, taten
ein übriges, unsere Nerven und Knochen auf das äußerste zu strapazieren.
Nichtsdestrotrotz hat uns dieser Debütfilm einen "Heiden"?Spaß
bereitet, so daß wir uns schon jetzt mit dem Gedanken tragen, möglichst
bald etwas Neues In dieser Richtung auf die Beine zu stellen.
Raimund
DER FILM
Regie, Kamera. Schnitt: Kai Uwe Diaz Philipp
Idee und special effects : Raimund Eck
Beleuchter und Kabelträger : Stefan Dölfs
Stunts: Horst Mann
Darsteller: Claudia Mertinkat, Horst Mann, Raimund Eck (alias Norman Bates)
,Dirk Hapke
Musik : in Schröder-quality
Drehzeit : 4 Tage
gedreht in Kodak/Agfa?color
FEHLDRÜCK-MOVIE?PRODUKTION
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